Nutzestriche
Unmittelbar genutzte Estrichoberflächen sind je nach Einsatzort hohen Stoß- und Druckbelastungen, Temperaturschwankungen, aggressiven Säuren, Reinigungsmitteln direkt ausgesetzt.
Für diesen Zweck sind entweder „zementgebundene Industrieestriche, Gussasphaltestriche oder Kunstharzestriche“ geeignet. Estriche, wie sie im Wohnungsbau eingebaut werden, sind hier u.a. mangels ausreichender Festigkeitsklasse nicht geeignet.
Der „Industrieestrich“ wird direkt auf den tragenden Untergrund oder auf einer Trennschicht eingebaut. Typische Mängel können bei unsachgemäßer Verarbeitung Risse, Hohlstellen sowie das Herauslösen der Zuschlagsstoffe sein, was zu Staubentwicklung führt. Die Oberfläche kann zum Schutz imprägniert werden. Die jeweils geforderte Rutschsicherheit kann mittels Besenstrich oder Abreiben erhöht werden.
Vorteil des „Gussasphaltestrichs“ sind u.a. seine kurze Einbauzeit. In der Regel ist er nach 4 Stunden begehbar und nach 2 Tagen belastbar. Auf Grund seiner hohen Eigentemperatur kann er auch bei Frost verlegt werden. Er ist wasserdampfdiffusionsdicht und bietet einen guten Trittschallschutz. Durch Zugabe von Splitt kann die Stabilität, und durch Zugabe säurefester Mineralstoffe kann die Chemikalienbeständigkeit erhöht werden.
„Kunstharzestriche“ werden im Verbund mit dem Untergrund verlegt. Sie können nahezu fugenlos eingebaut werden, härten schnell aus und bieten einen hohen Verschleißwiderstand. Sie sind frostbeständig, unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Chemikalien. Die Herausforderung liegt in der jeweiligen, auf die Einbausituation abgestimmten Rezeptur aus Kunstharzmörtel und Reaktionsharz sowie in der temperaturabhängigen Einbau- und Abbindezeit.