Außenanlage

Die Außenanlage ist das erste, was der Kunden sehen, wenn ein Weingut besuchen. Dementsprechend kommt dem ersten Eindruck auch einige Bedeutung zu. Oft jedoch wird die Zufahrt für Besucher und Produktion gemeinsam genutzt und es gibt einen gewissen Interessenskonflikt zwischen Optik und Funktionalität. Im Idealfall kann das Weingut von zwei Seiten angefahren werden. Grundsätzlich kann eine Einteilung in die Bereiche Vermarktung und Produktion erfolgen.

Vermarktung

Betriebe mit stark frequentierten Vinotheken brauchen entsprechend viele Parkplätze für ihre Kunden. Je Stellplatz müssen grob 20m² Fläche veranschlagt werden. Auch im der Vermarktung gewidmeten Außenbereich sollte auf einen ausreichend stabilen Untergrund Wert gelegt werden, da die Parkflächen unter Umständen auch von Reisebussen befahren werden.

Sind im Außenbereich ebenfalls Veranstaltungen vorgesehen, so ist dieser entsprechend zu Gestalten. Dazu gehören direkte Zugänge zu den Sanitären Anlagen und Küche, ausreichend ebene Flächen für eine Bestuhlung und strukturgebende und schalldämmende Elemente, zum Beispiel Natursteinmauern. Für den dauerhaften Betrieb eines Ausschanks im Außenbereich ist zudem ein geeigneter Sonnenschutz durch Markisen oder Großschirme sinnvoll. Das Anlegen von Grünflächen lässt das Gebäude lebendig wirken und schafft ein angenehmes Klima. Die verwendeten Pflanzen sollten möglichst frosthart und pflegeleicht sein. Denkbar ist ebenfalls eine automatische Wasserversorgung über effiziente Tropfschläuche oder Sprinkler.

Produktion

Ebenso wie für die Kunden, werden auch für die Mitarbeiter genügend Stellplätze gebraucht. Daneben ist bei der Bemessung der Zufahrt und der befestigten Hoffläche nicht nur an die Größe von Fahrzeugen des Weinguts zu denken. Es sollte ebenfalls genügend Platz für Lastkraftwagen der Zulieferfirmen, zum Beispiel Flaschenhersteller, sein. Die vielen Rangierfahrten mit hohen Achslasten stellen enorme Belastungen für den Bodenbelag dar. Hierbei kommt es sowohl auf einen ausreichend verdichteten Unterbau, das Pflasterprofil und auch auf die Verlegetechnik an. Große Flächen können auch in Asphalt, reine Stellflächen für PKW auch als Rasensteine ausgeführt werden, wobei die Oberflächenentwässerung entfällt.

Oft wird der Außenbereich auch für saisonale Arbeiten wie die Abfüllung, Maischeerhitzung oder das Pressen der Trauben genutzt. Hierfür ist es sinnvoll, das Gebäudedach um einige Meter zu verlängern, um einen trockenen Platz im Außenbereich zu haben. Bei großen Hofflächen stellt auch die Entwässerung eine große Herausforderung dar. In der Regel geschieht dies über Gefälle mit offenen Rinnen und leicht zu reinigende Punkteinläufe.

Außenbeleuchtung

Die Beleuchtung der Außenanlagen und der Fassaden dient verschiedenen Zwecken. Zum einen der Beleuchtung von Wegen und Flächen, zum anderen der Optik. Eine gelungene Beleuchtung setzt ein Gebäude bei Dunkelheit in Szene, darüber hinaus können Betriebslogo oder das Produkt selbst illuminiert werden. Die Außenbeleuchtung kann auch zum Signalisieren der Öffnungszeiten dienen.

Die Arbeitsbeleuchtung für Hofflächen wird in der Regel manuell gesteuert. Somit kann sie leicht zugänglich nach Bedarf geschaltet werden. Unter Umständen können Teile zu- oder abgeschaltet werden.

Vor allem für Wege und den Eingangsbereich sind Bewegungsmelder prädestiniert. Sie schalten das Licht beim Passieren automatisch ein und nach einer programmierbaren Zeit wieder ab. Es lässt sich außerdem einstellen, wie sensibel die Bewegungsmelder reagieren, um nicht bei sich bewegenden Sträuchern oder noch ausreichendem Licht bereits zu schalten.

Vor allem bei der indirekten Fassadenbeleuchtung und Schildern bzw. Logos bietet sich eine automatische Steuerung an. Neben der einfachen Zeitschaltuhr gibt es auch Tageslichtgesteuerte Geräte. Der Vorteil ist, dass keine Justierung durch die sich im Jahresverlauf ändernde Tageslänge erforderlich ist. Gleichzeitig wird kein Strom durch zu frühes Einschalten verschwendet.

In allen Fällen ist der Einsatz von Leuchtdioden für die Außenbeleuchtung sinnvoll, da die Leuchtmittel im Jahresverlauf sehr viele Stunden eingeschaltet sind und viele Schaltungen aushalten müssen. Außerdem bieten sie mit ihrer hohen Lebensdauer den Vorteil, dass die im Außenbereich schwer zugänglichen Leuchtmittel selten getauscht werden müssen.