Energiemanagement und Ressourcenschonung

Beim Energiemanagement geht es in erster Linie um Ressourcenschonung. Es beinhaltet die Planung von energietechnischen Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten.Es geht außerdem darum, die Versorgungssicherheit und die Strom-und Spannungsqualität zu sichern.

Energiemanagementsysteme nach DIN EN ISO 50001 basieren auf dem PLAN-DO-CHECK-ACT Prinzip. Die Wirtschaftlichkeit von Strom- und Gaspreisen aber auch Einsparpotenziale in Verbindung mit technischen Fortschritten werden dort aufgezeigt.

Energiekosten

Die Strompreise sind zwischen 2000 und 2020 um über 118 Prozent gestiegen. Da vorhandene fossile Ressourcen und Reserven immer knapper werden, ist davon auszugehen, dass die Strompreise in den nächsten Jahren immer weiter steigen werden.

Als Absicherung gegenüber steigenden Energiekosten im Allgemeinen empfiehlt es sich darüber Gedanken zu machen, wie man anstatt mehr Energie herzustellen, weniger Energie durch moderne Gebäudetechnik und Architektur benötigt.

Dieselverbrauch

Zusätzlich zum Stromverbrauch im Weingut, wird im Außenbetrieb, Energie in Form von Treibstoff für den Schlepper, verbraucht. Laut einer Studie der Fachhochschule Bingen kann von ca. 200 l Diesel pro Hektar und Jahr ausgegangen werden. Eine Österreichische Studie geht von leicht geringeren Verbräuchen aus, deckt sich aber im Großen und Ganzen mit der Studie aus Bingen.

Bei einem Heizwert von ca. 10 kWh/l Diesel kann also von ca. 2000 kWh Primärenergie für Arbeiten im Weinberg angesetzt werden. Im Durchschnitt ergibt sich dann, bei 18 kWh/hl Strom und einem Hektarertrag von 90 hl/ha, ein Stromverbrauch von 1600 kWh. 55 % der benötigten Energie zur Weinbereitung wird in diesem Fall als Diesel verbraucht.

Einsparungspotenziale für Diesel ergeben sich zum Beispiel durch die Pflanzung von Piwi-Sorten. Bei einer Einsparung von 5 Pflanzenschutzmaßnahmen pro Jahr, können ca. 30 l Diesel pro ha eingespart werden.

Contracting

Beim Contracting (von engl. contract = Vertrag) muss man sich als Betreiber eines mittelständigen oder großen Betriebes keine Gedanken mehr um steigende Energiepreise oder rechtliche Veränderungen machen. Falls man einen energieintensiven Betrieb führt, kann man mit Hilfe von Contracting bares Geld sparen.

Zum einen setzt sich der Contractor mit den energetischen Gegebenheiten bereits vorhandener Energieanlagen auf dem Betriebsgelände auseinander. Zum anderen prüft er eventuelle Änderungen in der Erzeugung, Energieeinsparmaßnahmen und übernimmt dafür die Kosten, Haftung und Wartung. Die neue Anlage gehört dem Contractor. Dieser ist daher daran interessiert, die Kosten möglichst gering zu halten. Der Kunde zahlt monatlich für den kompletten Service.

CO2-Emissionen

Als erste deutsche Weinregion hat Franken 2010 im Rahmen eines Pilotprojektes, das durch die Bayerische Cluster Initiative, dem Cluster Ernährung finanziell unterstützt wurde einen CO2 - Fußabdruck erstellen lassen. An diesem Projekt beteiligten sich 14 Betriebe.  Der Liter Wein liegt in der Erzeugung bei 1,01 kg CO2-e (bei einer 0,75l Flasche kann von einem Wert zwischen 0,85 und 0,9 CO2-e ausgegangen werden). Fast die Hälfte des CO2 wird bei der energieaufwendigen Herstellung der Glasflasche emittiert.

Nutzermotivation

Auch das beste Gebäude kann nur funktionieren, wenn der Nutzer welcher sich im Gebäude aufhält, ein wenig mithilft. Dafür ist es notwendig, das Bewusstsein der Nutzer zu schulen und für Abläufe im Gebäude zu sensibilisieren.

Aktionen wie Schulungen und langfristige Projekte wie z.B. Aktionswochen fördern die Eigeninitiative der Belegschaft und leisten somit einen aktiven Beitrag zur Senkung von Energiekosten.